06.04.2023 – Kategorie: Technologie
Campus-Netz: Arburg testet exklusive 5G-Industriefrequenz
Ein neues Geschäftskunden-Angebot der Telekom ermöglicht die kosteneffiziente Nutzung von eigenen 5G-Industriefrequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz. Das Campus-Netz kombiniert das öffentliche und private Mobilfunknetz für industrielle Anwendungen und wurde jetzt beim Maschinenbauer Arburg getestet.
Eigene Bandbreite, garantierte Verfügbarkeit und volle 5G-Leistung: Die Deutsche Telekom bietet Geschäftskunden mit dem neuen Angebot „Campus-Netz M mit Industriefrequenzen“ ab sofort die Vorteile eines rein privaten 5G-Netzes – auch ohne zusätzliche Investitionen in ein eigenes 5G-Kernnetz. Basierend auf einer 5G-Campus-Infrastruktur im öffentlichen Netz der Telekom können Unternehmen mit dem neuen Produkt nun zusätzlich eigene 5G-Industriefrequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 Gigahertz (GHz) exklusiv nutzen. Dem Vermarktungsstart waren im Januar 2023 Tests im 5G-Campus-Netz des Spritzgießmaschinen-Herstellers Arburg vorangegangen.
Dual-Slice-Campus-Netz als Basis
Die neue Lösung baut auf dem bestehenden Geschäftskunden-Produkt „Campus Netz M“ auf. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Dual-Slice-Campus-Netz. Dieses wird über den öffentlichen 3,6 GHz-Frequenzbereich im 5G-Netz der Telekom betrieben. Es kombiniert die Stärken des öffentlichen 5G-Netzes mit der Exklusivität eines virtuellen privaten Netzes. So profitieren Unternehmen einerseits von einer optimalen und stabilen Versorgung über das öffentliche 5G-Netz der Telekom. Unter anderem für Mitarbeitende, Zulieferbetriebe oder Kunden. Andererseits läuft gleichzeitig der unternehmenskritische Datenverkehr, beispielsweise von Maschinenparks, logisch getrennt hiervon über ein virtuelles privates Netz. Zudem kann es priorisiert werden.
Eigene 5G Frequenz – auch ohne eigenes Kernnetz
Das neue Produkt „Campus-Netz M mit Industriefrequenzen“ geht einen Schritt weiter. Ohne den Aufbau zusätzlicher Infrastruktur und den damit verbundenen Kosten profitieren Unternehmen damit von der Exklusivität des lokalen 5G-Spektrums im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz. Anders als beim öffentlichen 3,6 GHz-Frequenzspektrum der Telekom handelt es sich dabei um von der Bundesnetzagentur eigens bereitgestellte 5G-Frequenzen für industrielle Anwendungen. Um diese rein privaten Frequenzen nutzen zu können, mussten Unternehmen bisher vor Ort eine eigene 5G-Kernnetz-Infrastruktur installieren.
Mit der neuen Lösung bekommen Kunden jedoch eigene Kernnetz-Komponenten innerhalb des Telekom-Netzes. Kritische Daten laufen damit weiterhin logisch getrennt vom öffentlichen Netz – mit hohen Bandbreiten und gänzlich unbeeinflusst vom öffentlichen Datenverkehr. Bei erheblichen Kostensynergien durch gemeinsame genutzte Komponenten erhält der Kunde so ein zusätzliches rein privates Campus-Netz.
Campus-Netz für exklusiven 5G-Datenverkehr
Das neue Angebot ermöglicht den Einsatz exklusiver SIM-Karten für vernetze Geräte und garantiert volle private 5G-Netzleistung mit Geschwindigkeiten von bis zu 1GBit/s im Download. Gleichzeitig bleibt die öffentliche 5G-Versorgung parallel dazu vollständig erhalten. So stehen dem Kunden zwei 5G-Frequenz-Bänder und insgesamt rund 190 MHz Bandbreite zur Verfügung.
„Unser neues 5G-Campus-Netz-Angebot ermöglicht unseren Kunden, ihr Geschäft intelligent zu digitalisieren und zu optimieren. Durch eine kosteneffiziente Integration von eigenen Frequenzen in lokale 5G-Netze bekommen Unternehmen nun zusätzliche und exklusive 5G-Bandbreite für ihre digitalen Anwendungen“, erklärt Hagen Rickmann, Geschäftsführer für den Bereich Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland GmbH. „Unser Pilot-Kunde Arburg nutzt so schon jetzt das große Potenzial privater 5G-Leistung für die vernetzte Fertigung. Und macht damit seinem Ruf als Vorreiter in Sachen Produktionseffizienz und Digitalisierung alle Ehre“.
„Mit der Integration der neuen 5G Campus-Lösung der Telekom nutzen wir Synergien und zünden die nächste Stufe in Sachen Digitalisierung für eine effiziente Fertigung von Kunststoffprodukten. Ohne zusätzliche bauliche Aufwände konnten wir an dem bestehenden Campus-Netz anknüpfen. Und profitieren dank eigener 5G-Industriefrequenzen nun von noch mehr 5G-Bandbreite für die Digitalisierung und Vernetzung unserer Maschinen und Anlagen“, ergänzt Jürgen Boll, Geschäftsführer Finanzen, Controlling, IT bei Arburg.
Arburg als Innovationspartner der Telekom
Die Telekom hatte das neue Produkt Anfang 2023 erfolgreich im Campus-Netz der Arburg Unternehmenszentrale integriert. Für die Nutzung der Industrie-Frequenzen wurden die Maschinen im Arburg Kundencenter in Loßburg mit speziellen Routern und exklusiven SIM-Karten ausgerüstet. Losgelöst vom öffentlichen Datenverkehr kann Arburg damit innovative Anwendungen erproben – etwa automatisierte Produktionsprozesse. Im Kundencenter können darüber hinaus auch Kunden der verschiedenen kunststoffverarbeitenden Branchen, wie der Automobil-, Elektro- und Verpackungsindustrie oder der Medizintechnik, digitale Fertigungs-Konzepte auf Basis von 5G testen.
Die Deutsche Telekom AG bietet bereits seit 2019 Campus-Netz-Lösungen für Unternehmen an. Sie betreibt deutschlandweit mittlerweile mehr als dreißig solcher standortspezifischen Mobilfunknetze auf Basis von 5G oder LTE. Das Angebot reicht von lokal verstärktem öffentlichem Mobilfunk auf dem Firmengelände bis hin zum privaten Campus-Netz auf Basis der 5G Standalone-Technologie.
Lesen Sie auch: 5G-Standard in der Industrie: Dynamisch und intelligent navigieren
Teilen Sie die Meldung „Campus-Netz: Arburg testet exklusive 5G-Industriefrequenz“ mit Ihren Kontakten: