30.08.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie

Bonität: Drei Tipps, wie KMU ihre Kreditwürdigkeit verbessern

BonitätQuelle: aifinyo AG

Wenn die Hochsaison bevorsteht, eine Anlage zu Bruch geht oder zusätzliche Materialien benötigt werden, dreht sich bei den Finanzverantwortlichen alles um die Frage, ob sich die Firma diese Ausgaben noch leisten kann. Ein Ausweg kann im Beantragen eines Kredits oder einer Finanzierung liegen. Vorausgesetzt, die Bonität ist vorhanden.

Durchgeführt von Rating-Verfahren wie beispielsweise der Schufa, gibt die Prüfung der Bonität potenziellen Geldgebern eine Sicherheit, dass der Antragsteller seinen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachkommen kann. Damit ist auch die Liquidität der Firma eingeschlossen, welche logischerweise sinkt, wenn große Ausgaben wie Wareneinkäufe getätigt werden. Doch große finanzielle Einbrüche lassen sich reduzieren, weiß Stefan Kempf, CEO der Smart-Billment-Plattform aifinyo AG. Wer Leasing nutzt, Factoring in Anspruch nimmt und realistische Controlling-Prozesse betreibt, optimiert nicht nur nachhaltig die Eigenkapitalquote seines Unternehmens, sondern auch die Chancen auf zukünftige Kredite und Finanzierungen.

Factoring: Rechnungsvorfinanzierung statt Lücke bei der Bonität

Wachsende Unternehmen stehen vor der Herausforderung, finanzielle Ausgaben kurzfristig zu erhöhen, um dem Mehrbedarf an Mitarbeitern oder auch Geräten gerecht zu werden. Auch, wer permanent mit kooperierenden Dienstleistern zusammenarbeitet, beispielsweise mit Zulieferern, beschäftigt sich mit offenen Forderungen, die eine Lücke in die Bonität der Firma reißen können. Dem wirkt das Factoring entgegen. Die Rechnungsvorfinanzierung bietet Geschäftsführern die Möglichkeit, ihre in Rechnung gestellten Forderungen von Factoring-Anbietern aufkaufen zu lassen. So erhält das eigene Unternehmen umgehend die fehlenden Beträge und lagert zugleich langwierige Prozesse wie Mahn- und Inkasso-Verfahren an den geldgebenden Betrieb aus.

Auch bei Zahlungsausfällen greift der Factoring-Anbieter in Form eines Ausfallschutzes. Das beantragende Unternehmen erhält dabei lediglich die Rechnung über die Dienstleistung des Providers. Dadurch lassen sich große Ausgaben deutlich reduzieren und der Cashflow lässt sich optimieren. Ein weiteres Plus: Factoring-Verfahren fließen nicht in die Unternehmens-Bilanzierung und somit auch nicht in die Eigenkapitalquote ein. Letztere ist ein entscheidender Faktor in Hinblick auf die Bonität einer Firma.

Teure Anschaffungen einfach leihen statt einkaufen

Ist auf lange Sicht erkennbar, dass größere Anschaffungen notwendig werden, stellt das Leasing eine gute Möglichkeit für Unternehmen dar, immense Ausgaben kleinzuhalten. Auch hier bieten Geldgeber an, Anlagen, Objekte oder benötigte Gegenstände zu finanzieren und diese zu kaufen. Während diese Anbieter die faktischen Besitzer sind, kann der antragstellende Betrieb das benötigte Material zu einem geringeren Preis vorerst leihen und somit ebenfalls nutzen – im späteren Verlauf lässt sich das Objekt in Raten beim Leasinggeber abbezahlen.

Der Vorteil im Leasing besteht, genau wie bei der Rechnungsvorfinanzierung, darin, dass das Unternehmen die eigene Unternehmen in einem deutlich geringeren Maße belasten muss. Und zwar auch, weil die Ratenzahlung über einen längeren Zeitraum einen deutlich kleineren Riss im Bonitätsbild der Firma hinterlässt. Hinzu kommt, dass Selbstständige und Freiberufler derartige Raten meist sogar steuerlich geltend machen können. Im Gegenzug zum vorab genannten Factoring bezieht sich das Leasing lediglich auf Material- und nicht Personalkosten.

Mit Finanzplan und Controlling zu realistischen Finanzdaten

So lobenswert eine optimistische Denkweise auch ist, in der Liquiditätsplanung von Unternehmen hat sie nur wenig zu suchen. Stattdessen sollten realistische Umsatz- und Ertragsschätzungen in Form eines konkret definierten Controllings die erste Geige spielen. Das hat mehrere Gründe, die alle auf die Bonität der Firma und damit auch die Chancen auf Kredite einwirken. Nur detaillierte, konkret dokumentierte Finanzdaten eröffnen eine verlässliche Analyse der Unternehmenssituation. Einzig diese wiederum führt dazu, dass Geschäftsentscheider oder zuständige Abteilungen auch notwendige Handlungsmaßnahmen erkennen und einleiten können.

Weiter gedacht vermitteln gut geplante Controlling-Prozesse auch bei Geldgebern ein vertrauenerweckendes Bild, während aufgehübschte Finanzberichte oft leicht durchschaubar sind und überhaupt nicht seriös wirken. Eine Basis für die Umsetzung realitätsnaher Analysen bildet ein stichhaltiger Finanzplan. Damit die Ergebnisse auch von Dritten, beispielsweise Geldgebern, anerkannt werden, sollten folgende fünf Faktoren im Finanzplan enthalten sein:

  1. Kapitalbedarfsplanung: Zusammenfassung aller notwendigen finanziellen Aufwendungen des Unternehmens
  2. Liquiditätsplanung: Gegenüberstellung der erwarteten Ein- und Auszahlungen innerhalb eines festgelegten Zeitraums
  3. Rentabilitätsvorschau: Gegenüberstellung der erwartbaren Umsätze und Kosten
  4. Gewinn- und Verlustrechnung: Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge
  5. Bilanzierung: Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) in Kontenform

Während große Konzerne meist komplette Abteilungen mit dieser Aufgabe betrauen, verantworten in kleinen und mittelständischen Betrieben oft die Finanzabteilungen das Controlling. Doch statt unzählige Excel-Listen anzulegen, greifen hier passende Softwares unter die Arme.

Bonität durch erhöhte Eigenkapitalquote verbessern

Entscheiden sich Business-Treibende dazu, eine oder mehrere der genannten Optionen wahrzunehmen, erhöhen sie die Eigenkapitalquote ihrer Firma. Diese ist eng an die Unternehmens-Bilanz geknüpft und spiegelt das Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme. Durch die Einsparung von nicht zwingend notwendigen Ausgaben kann diese Quote gesteigert werden. Die Faustregel besagt, dass eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent gegenüber der Bilanzsumme als erstrebenswert gilt und die Kreditwürdigkeit bei Geldgebern nahezu sichert. Sicherlich ist es nicht jedem Unternehmen von vornherein vergönnt, diesen Richtwert sofort zu erreichen. Doch das soll auch gar nicht zwingend das oberste Ziel sein, wenn es darum geht, die Bonität nachhaltig zu optimieren.

In erster Linie werden mithilfe von Leasing-, Factoring- und Controlling-Verfahren vor allem Liquiditätsengpässe vermieden. Außerdem verringert sich das Potenzial, durch unbeglichene Rechnungen oder fehlende Übersichten in rote Zahlenbereiche abzurutschen. Digitale Tools können an dieser Stelle eine nicht unwesentliche Stütze darstellen, damit Geschäftsführer oder Finanzabteilungen den Überblick über alle finanziellen behalten können. Je nachdem, an welchem Ausgangspunkt der Betrieb startet, können dann auch die erstrebenswerten 30 Prozent über kurz oder lang erreicht werden.

Stefan Kempf ist Gründer und CEO der aifinyo AG. (Bild: aifinyo AG)

Über den Autor: Stefan Kempf ist Gründer und CEO der aifinyo AG. Zuvor stellte der ambitionierte Unternehmer seine knapp zehnjährige Investmentbanking-Expertise in leitenden Positionen bei verschiedenen Leasing- und Factoring-Spezialisten unter Beweis. Seine Passion für smarte Finanzlösungen und Innovation ermöglichen es der aifinyo AG, Kunden mit ihrer einzigartigen Plattform als hochqualitativer und zukunftsgerichteter Smart-Billment-Partner zur Seite zu stehen.
Die 2012 gegründete aifinyo AG bietet Unternehmen Tools für Payment sowie Billing- und Finanzierungs-Angelegenheiten. Dafür betreibt das in Berlin ansässige FinTech eine Plattform für Rechnungs- und Liquiditätsmanagement. Diese enthält auch unkompliziert anwendbare Finanzierungslösungen in den Bereichen Factoring, Finetrading, Leasing und Forderungsmanagement. (sg)

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