03.04.2020 – Kategorie: Digitale Transformation
Bitkom-ifo-Digitalindex: Corona-Krise sorgt für tiefsten Stand seit 2009
In der Digitalbranche hat sich das Geschäftsklima durch die Corona-Krise stark eingetrübt. So verzeichneten 31 Prozent der befragten Unternehmen im März 2020 einen Nachfragerückgang. Der Bitkom-ifo-Digitalindex fiel zugleich auf 0,6 Punkte – im Februar lag er noch bei 24,6 Punkten.
- Konjunkturumfrage des Bitkom und ifo: Jedes dritte Unternehmen der IT- und TK-Branche verzeichnet durch die Corona-Krise einen Nachfragerückgang.
- 55 Prozent der Unternehmen stellen negative Folgen auf ihre Geschäftstätigkeit durch Corona-Pandemie fest, 43 Prozent sehen bisher keine Auswirkungen.
- Bitkom-ifo-Digitalindex fällt von 24,6 Punkte im Februar auf 0,6 Punkte im März 2020, der niedrigste Wert seit der Finanzkrise 2009.
55 Prozent der befragten Unternehmen stellten negative Folgen der Corona-Krise fest und 43 Prozent berichteten, dass die Pandemie keine Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit habe. Lediglich drei Prozent bemerkten einen positiven Effekt. Von den negativen Folgen sind in der Digitalbranche vor allem Industrie und Handel betroffen. Das ist das Ergebnis der monatlichen Konjunkturumfrage von Bitkom und ifo Institut in der ITK-Branche, auf dessen Basis der Bitkom-ifo-Digitalindex erstellt wird.
Bitkom-ifo-Digitalindex: Niedrigster Wert seit der Finanzkrise 2009
Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartung berechnet, notiert derzeit bei nur noch 0,6 Punkten – nach 24,6 Punkten im Februar 2020. Das ist der niedrigste Wert seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009. Die Mehrheit der Unternehmen erwartet die kommenden sechs Monate eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage, der Saldo der Erwartungen ging um 30,9 auf -18,4 Punkte zurück. Das ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit der ersten Erhebung im Jahr 2006. Die aktuelle Geschäftslage wird dagegen immer noch mehrheitlich positiv eingeschätzt, auch wenn sie mit 21,6 Punkten um 15,7 Punkte unter dem Februar-Wert liegt.
Digitalbranche ist eine der wenigen Stabilitätsanker
„Die Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche beurteilen ihre konjunkturellen Perspektiven zwar besser als die die Wirtschaft insgesamt. Aber auch in den Auftragsbüchern der Bitkom-Unternehmen hat sich die Corona-Krise jetzt schon bemerkbar gemacht und sie drückt messbar auf die Stimmung“, erklärt Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. „Die Digitalbranche hält in Zeiten von Ausgangssperren, Kontaktverboten und Produktionsstopps die Reste des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufrecht. Sie ist einer der wenigen Stabilitätsanker, leidet aber auch selbst unter dem aktuellen Lockdown. Die Corona-Krise ist ein Auftrag an Politik und Wirtschaft, die Digitalisierung in allen Bereichen mutiger und entschiedener voranzutreiben.“
Auch die deutsche Gesamtwirtschaft erlebte im März einen außerordentlichen Einbruch der Stimmungslage. So drehte das ifo-Geschäftsklima ins Minus und stürzte auf -11,8 Punkte ab. Die Erwartungen trübten sich damit so stark ein wie niemals zuvor. Besonders stark von negativen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind die Tourismusbranche (96 Prozent), das Gastgewerbe (79 Prozent) und die Industrie (68 Prozent).
Hinweis zur Methodik: Der Digitalindex basiert auf der monatlichen ifo-Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt. Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK. Der Index wird als Saldo dargestellt; gewichtet wird nach Anzahl der Beschäftigten. (sg)
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