05.05.2021 – Kategorie: Digitale Transformation

Bezahlen ohne Bargeld: Digitale Geldströme im Fokus

bezahlenQuelle: pixabay.com ©geralt

Wie funktioniert Bezahlen im Einzelhandel ohne Bargeld? Wir kennen die Kreditkarte, die EC-Karte und Zahlungsdienstleister wie PayPal und andere. Stirbt nun das Bargeld bald aus? Und welche Zahlungsweisen ersetzen es? Dieser Beitrag wirft einen Blick in die Zukunft.

Von 2 auf 100: Ausbau der Bezahlterminals

Aktuell sind in der Bundesrepublik über 31 Millionen Kreditkarten im Umlauf. Die Deutsche Bundesbank stellt fest, dass es 134 Millionen Karten gibt, die mit einer Zahlungsfunktion ausgestattet sind. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland besitzt damit jeder einzelne Deutsche im Schnitt 1,6 Karten, mit denen er bargeldlos bezahlen kann. Im Verhältnis dazu ist die Anzahl der Zahlungsterminals am Point-of-Sale mit knapp 766.000 Geräten viel zu gering. Das sind lediglich zwei Bezahlstationen pro Quadratkilometer.

Das geflügelte Wort „Servicewüste Deutschland“ trifft hier in der Tat zu. Wenn bargeldloses Bezahlen per Kreditkarte sich durchsetzen soll, braucht es erheblich mehr Stellen. Eine Aufstockung von 2 auf 100 Bezahlstellen pro Quadratkilometer würde immerhin bedeuten, dass pro Hektar 1 Bezahlterminal zur Verfügung stünde.

Doch ist Kreditkartenzahlung wirklich das Zahlungsmittel der Zukunft? In dem Beitrag „Bezahlen in der Zukunft: Wie werden wir im Jahr 2030 einkaufen?“ war schließlich auch schon zu lesen, dass mobile Bezahlmethoden in den Startlöchern stehen. Zudem wird Bargeld als anonymes Zahlungsmittel vermutlich nicht komplett verschwinden. Die Deutschen legen viel Wert auf Cash, sie werden sich vermutlich in absehbarer Zukunft nicht davon trennen wollen.

Cash versus Cashless: Deutschland hinkt hinterher

Im internationalen Vergleich bildet Deutschland das Schlusslicht bezogen auf die Bedeutung der Kartenzahlung im Zusammenhang mit den wichtigsten Zahlungsinstrumenten innerhalb des Euroraums. Aus einer Pressemitteilung der Europäischen Zentralbank vom 11. September 2020 geht hervor, dass im Schnitt rund 48 Prozent aller bargeldlosen Zahlungsvorgänge im Euroraum Kartenzahlungen sind. Überweisungen folgen mit 23 Prozent und Lastschriften mit 22 Prozent. In Deutschland zeigt sich ein abweichendes Bild. Hier hat Kartenzahlung einen stark unterdurchschnittlichen Anteil von 26 Prozent, Überweisungen liegen bei 27,6 Prozent und Lastschriften bei hohen 45,4 Prozent. Vereinfacht gesagt ist die Situation in Deutschland genau umgekehrt wie der allgemeine EU-Durchschnitt.

Für deutsche Händler und Unternehmen heißt das, dass sie ein Geschäftskonto benötigen, das Lastschriftzahlungen ermöglicht. Für Start-ups, Einzelunternehmer oder KMU bieten sich Konten von Onlinebanken an. Penta hat ein Konto im Portfolio, das vollständig digital eröffnet und geführt wird. Das Konto ist auf die Bedürfnisse kleiner und kleinster Unternehmen zugeschnitten und spricht vor allem Onlinehändler, kleine Dienstleister, Handwerker und Selbstständige an, die möglichst wenig Aufwand mit Buchhaltung und Zahlungsverkehr haben wollen.

bezahlen
Buchhaltung und Zahlungsverkehr kostet Unternehmer viel Zeit. Wenn sich die Aufgaben auf ein Minimum reduzieren und die Bearbeitung am Smartphone möglich ist, bedeutet das eine große Erleichterung und Ersparnis zugleich. (Bild: pixabay.com © multifacetedgirl)

Digitales Konto auf dem Prüfstand: Was sollte es bieten?

Ein digitales Geschäftskonto  muss mehr können, als Zahlungsströme zu verwalten. Am Beispiel eines Geschäftskontos, welches unter anderem auch für die Nutzung durch eine GbR geeignet ist, sollen die wichtigsten Funktionalitäten genannt werden: Geschäftskonto GbR – auch verfügbar für OHG, PartG, KG, e. K., eG, UG, GmbH, AG

  • Finanzen und Buchhaltung lassen sich digital und effizient verwalten. So können zum Beispiel Belege direkt einzelnen Zahlungen zugeordnet werden.
  • Zugriffsrechte für Steuerberater sind steuerbar.
  • Nutzer können Unterkonten einrichten, um Ausgaben und Budgets zu trennen.
  • Zum Konto gibt es Firmenkarten, die von Gesellschaftern oder Mitarbeitern genutzt werden können. Für Mitarbeiter lassen sich Ausgabenlimits festlegen.
  • Der Einzug einmaliger oder wiederkehrenden Lastschriften per SEPA ist unkompliziert möglich.
  • Eine Schnittstelle zur Buchhaltung ist vorhanden.
  • Die Nutzung des Kontos funktioniert auf jedem mobilen Endgerät oder online am PC.
  • Kreditbeantragung über ein Penta Geschäftskonto zur Finanzierung ist unkompliziert online möglich.

Deutsche Unternehmer sollten sich bei der Auswahl des Geschäftskontos umfassend informieren und vorausschauend denken. Im besten Fall berücksichtigt der Anbieter die Anforderungen der Kundenbedürfnisse. Mit Blick darauf, dass die allermeisten Banken die Bedürfnisse von kleinen Unternehmen und Startups nicht berücksichtigen, sondern sich vorrangig um große Unternehmen bemühen, ist das oben beschriebene GbR-Konto gerade für kleine Firmen, Einzelunternehmen, Startups in der Rechtsform der GbR, UG, GmbH oder OHG eine Überlegung wert. Da die Zukunft des Bezahlens digital ist, empfiehlt es sich bereits heute, die eigene Firma weitgehend mit digitalen Strukturen aufzubauen. Das macht unabhängig von Zeit und Ort. Es braucht nur ein Smartphone und einen Internetzugang, um die Aufgaben rund um Finanzen und Buchhaltung zu erledigen.

Bezahlen ohne Bargeld und Karte: Mobile Payment wird immer beliebter. (Bild: pixabay.com © firmbee)

Mobile Payment auf dem Vormarsch

Die deutsche Geschäftsinfrastruktur mag ein Hindernis bei der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs darstellen. Jedenfalls zeigt die Erfahrung, dass sich bargeldlose Bezahlmöglichkeiten nur langsam durchsetzen. Dies gilt umso mehr, je innovativer sie sind. In Schweden beispielsweise sieht es anders aus. Dort sind kleinere Geschäfte wie zum Beispiel Friseursalons oder Restaurants vom Gesetzgeber er nicht mehr dazu verpflichtet, Bargeld anzunehmen. Stattdessen kommen Mobile-Payment-Systeme zum Zug. Per Smartphone-App bezahlen schwedische Bürger im Café um die Ecke genauso wie beim Eisverkäufer im Zoo. Swish und Zettle by PayPal übernehmen hier die Funktion der Geldbörse für Mikro-Ausgaben im Alltag.

Die Digitalisierung der Bezahlmöglichkeiten hat in Schweden sogar dazu geführt, dass Obdachlose, die das Kulturmagazin „Situation Stockholm“ auf der Straße anbieten, den Kaufpreis auch per Kartenlesegerät berechnen können. Sie erhalten die Kartenlesegeräte von der Herausgeberin des Magazins und haben so weiterhin die Möglichkeit, sich im bargeldfreiesten Land der Welt ein wenig Geld zu verdienen. Die Corona-Krise hat den Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr weiter vorangetrieben. Inzwischen ist in Schweden nur noch 1 % des Bruttoinlandprodukts in Form von Bargeld im Umlauf.

Welche Mobile-Payment-Anbieter gibt es noch?

Es gibt viele weitere Startups, die die Welt des Bezahlens verändern. Händler sollten sich zukunftsorientiert die Apps von DEQR, Cringle, Venmo oder Cashcloud einmal genauer ansehen. Sie bringen Apps auf den Markt, die mobiles Payment noch einfacher und auch günstiger machen sollen. Manche Apps verwandeln das Smartphone in eine digitale Geldbörse. User bezahlen bargeldlos auch Kleinstbeträge mit der App. Die Anwendung ist im Hintergrund mit einem Girokonto oder einem Kreditkartenkonto verknüpft und sorgt dafür, dass das entsprechende Konto belastet wird.

Digitale Bezahlmethoden: Technologie mit gesellschaftlichen Auswirkungen

Die Bevölkerung wird technisch immer versierter. Schon heute gehen junge Menschen mit dem Smartphone ganz selbstverständlich um und benutzen es bereits standardmäßig zum Bezahlen. Die Digitalisierung der Bezahlmethoden ist keine rein technologische Entwicklung. Auch in gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht hat der digitale Wandel Auswirkungen. Der Mensch ist gefragter denn je, denn schließlich liegt es buchstäblich in seiner Hand, Geldsysteme zu benutzen oder zu ignorieren.

Plastik-Kreditkarten werden vermutlich schon bald von den smarten Apps für Smartphones abgelöst werden, denn immer mehr Menschen erkennen wie praktisch und unkompliziert Seamless Payment ist. Wenn Mobile Payment das Vertrauen der Menschen gewinnt und die Bevölkerung davon überzeugt ist, dass Mobile Payment sicher, transparent und kostengünstig ist, sind die Chancen groß, dass sich diese Bezahlart immer weiter durchsetzt. Hinzu kommt ein unschlagbarer Vorteil: Mobile Payment ist jederzeit und überall einsatzbereit und verfügbar. Bargeld hingegen gibt es nicht (mehr) an jeder Straßenecke.


Teilen Sie die Meldung „Bezahlen ohne Bargeld: Digitale Geldströme im Fokus“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top