19.08.2022 – Kategorie: Human Resources
Arbeitswelt: Was sich die Gen Z von Arbeitsplätzen wünscht
Zenjob hat in einer neuen Studie die Werte und Wünsche der Generation Z an Arbeitsplätze untersucht und auch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Arbeitswelt berücksichtigt.
- Neue Studie von Zenjob: Die Mehrheit der Gen Z ist sich ihrer Karrieremöglichkeiten sicher, schreibt der Zukunft des Planeten jedoch weniger rosige Aussichten zu.
- Antwort auf die Marktdynamik: Lieber ein sicherer Arbeitsplatz als ein digitaler Vorreiter mit ansprechenden Unternehmenswerten
- Die wichtigsten Ansprüche an den Job: Gutes Gehalt, Ehrlichkeit, offene Kommunikation und Karrieremöglichkeiten
Zenjob, Anbieter eines digitalen Marktplatzes für Personalvermittlung in Deutschland, hat sich die Werte und Wünsche der Gen Z in der Arbeitswelt angeschaut. Mit der diesjährigen Studie klärt Zenjob über die Bedürfnisse der jungen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf. Damit möchte es zu einem besseren Matchmaking zwischen Unternehmen und künftiger Arbeitsmarktgeneration beitragen. Gleichzeitig nimmt Zenjob mit seiner Studie auf die gesellschaftlichen Veränderungen Bezug und fängt das Stimmungsbild der jungen Generation ein.
Solide Karriereaussichten in einer unsicheren Arbeitswelt
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel – und mit ihr die Art und Weise wie, wo und wann wir arbeiten. Zugleich ist die Nachfrage nach Arbeitskräften so hoch wie noch nie. Dies dürfte durch die Pensionierung der Babyboomer in den kommenden Jahren noch verstärkt werden. Blumige Karriereaussichten für die junge Generation also – und das sieht diese genauso. Sie fühlt sich am sichersten, wenn sie an ihre Zukunft in der Arbeitswelt denkt (38 Prozent), ebenso was ihr Leben im Allgemeinen betrifft (36 Prozent).
Doch ob aufgrund der noch immer währenden Pandemie, des Ukraine-Krieges oder des Klimawandels. Weniger rosig beurteilen junge Arbeitnehmer die Zukunft des eigenen Landes (26 Prozent). Noch düsterer sieht es bei der Beurteilung der ganzen Welt aus (17 Prozent). Und das nicht nur in Deutschland: Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zeigt, dass auch der Großteil der Gen Z in Großbritannien und den Niederlanden das eigene Leben und ihre Karriere am sichersten beurteilen. Ein optimistischer Blick in die Zukunft des Landes und der gesamten Welt fällt auch hier am schwersten.
Die Vorstellung eines geregelten und abgesicherten Lebens gewinnt für die Gen Z dieses Jahr an Attraktivität. So steht die Vereinbarkeit mit dem Privatleben (53,8 Prozent) nach wie vor an erster Stelle. Die Arbeitsplatzsicherheit hingegen klettert im Vergleich zum Vorjahresranking von Platz 5 auf Platz 2 klettert (53,7 Prozent). Überhaupt sind Strukturen und klare Regelungen hoch im Kurs. 68,3 Prozent der Gen Z bevorzugen eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben und 51,1 Prozent sind feste Arbeitszeiten sehr wichtig.
Balanceakt zwischen Flexibilität und klaren Strukturen
Dennoch spielt Flexibilität (48,5 Prozent) und damit die Möglichkeit, sich den Arbeitstag selbst einteilen zu können, nach wie vor eine große Rolle, sie ist für die junge Generation aber vor allem wichtig, um Zeit mit der Familie und Freunden verbringen zu können. Dieser Balanceakt gelingt vielen, wenn auch nicht der Mehrheit: 43,7 Prozent geben an, dass es ihnen leicht fällt, ein Gleichgewicht zwischen Arbeitszeiten, Studium (wenn man an einer Hochschule ist) und Freizeit zu finden. Kein Wunder, denn so richtig loslassen kann die Gen Z dann nämlich doch nicht: 50,9 Prozent würden auch an freien Tagen ihre E-Mails checken und sich für die kommende Arbeitswoche vorbereiten.
Die wichtigsten Ansprüche der Gen Z an den Arbeitsplatz:
- Vereinbarkeit mit dem Privatleben
- Arbeitsplatzsicherheit
- Flexibilität
- Vielfältige Arbeitsaufgaben
- Persönliche Identifikation
- Digital und fortschrittlich
Arbeitswelt: Gen Z wünscht sich gute Work-Life-Balance
Die Attraktivität eines sicheren Arbeitsplatzes geht zu Lasten einer ansprechenden Firmenphilosophie: Nur 30 Prozent ist eine persönliche Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Werten wichtig – im Vergleich zum Vorjahresranking ist der Wert von Platz 3 auf Platz 5 abgerutscht. Für 35,7 Prozent sind vielfältige Aufgaben an ihrem Arbeitsplatz elementar und für 23 Prozent, dass das Unternehmen besonders fortschrittlich und digital ist. 64 Prozent der Gen Z können sich übrigens vorstellen, für eine digitale Plattform im Sinne eines Vermittlers von Jobs oder Aufträgen zu arbeiten.
Letzteren Aspekt sehen die jungen Arbeitnehmer in Großbritannien und den Niederlanden genauso: Nur für 14 Prozent beziehungsweise 15 Prozent ist ein digitales und fortschrittliches Unternehmen als Arbeitsstelle von hohem Interesse. Und wie in Deutschland ist der Gen Z auch hier eine gute Work-Life-Balance (65 Prozent für Großbritannien, 51,4 Prozent für die Niederlanden) am wichtigsten. Auch Arbeitsplatzsicherheit und Flexibilität befindet sich bei unseren Nachbarländern innerhalb der Top 3.
Zwischen Mittelstand und Selbstständigkeit – aber bloß keine Start-ups
Da Arbeitsplatzsicherheit für die junge Generation ein wichtiger Aspekt bei der Wahl ihres Arbeitgebers ist, ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch dieses Jahr der deutsche Mittelstand als beliebteste Unternehmensform knapp die Nase vorn hat (22 Prozent), dicht gefolgt vom öffentlichen Dienst mit 19 Prozent. Doch nicht alle favorisieren Sicherheit und geordnete Bahnen – viele wollen wie bereits erwähnt ihren Arbeitsalltag selbstbestimmt und flexibel gestalten: Den Weg in die Selbstständigkeit können sich 21 Prozent vorstellen. Großkonzerne sind für 17 Prozent der jungen Arbeitnehmer attraktiv, während Start-ups dieses Jahr wohl aufgrund der wirtschaftsbedingten Kündigungswellen und Sparmaßnahmen deutlich an Attraktivität einbüßen (13 Prozent, knapp 10 Prozent weniger als im Vorjahr).
Ein ganz ähnliches Bild zeichnet sich in Großbritannien und den Niederlanden ab. Auch hier trumpfen Mittelstand und Selbstständigkeit auf (33 Prozent bzw. 31 Prozent sowie 20 Prozent bzw. 23 Prozent). Die jungen Arbeitnehmer in England sehen jedoch nach mittelständischen Unternehmen Großkonzerne (24 Prozent) als attraktivste Unternehmensform. Anders als in Deutschland ist der öffentliche Dienst in beiden Ländern weit abgeschlagen – nicht einmal zehn Prozent der Gen Z interessiert sich in Großbritannien und den Niederlanden für den Staatsdienst.
Neben den inneren Werten zählt auch ein gutes Gehalt
Manche Dinge ändern sich wohl nie – zumindest nicht so schnell: Noch immer wünschen sich junge Arbeitnehmer Ehrlichkeit sowie Offenheit in der Kommunikation, für Ideen und Konzepte von ihren Arbeitgeber und legen Wert darauf, dass Unternehmen ihnen die Möglichkeit zur individuellen und professionellen Weiterbildung geben. Zudem schätzen sie gute Karrieremöglichkeiten innerhalb des Betriebes. Auch soziales Engagement und nachhaltiges Handeln wird nach wie vor gern gesehen. Das wichtigste ist ihnen jedoch in diesem Jahr ein gutes Gehalt (2021 auf Platz 2) – jedoch nicht um jeden Preis, nur 30 Prozent ist das Einkommen wichtiger als ihre Freizeit.
Eher weniger wichtig sind Diversität am Arbeitsplatz, flache Hierarchien oder regelmäßige Firmenfeiern. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Gen Z außerhalb der Arbeitswelt nichts mit ihren Kollegen zu tun haben möchte. 43 Prozent verbringen auch ihre Freizeit mit ihnen. Genauso sieht es der Nachwuchs in England und den Niederlanden. Gutes Gehalt steht auch hier an erster Stelle, gefolgt von Ehrlichkeit, offener Kommunikation und guten Karrieremöglichkeiten (GB). In den Niederlanden sind es gute Karrieremöglichkeiten und Offenheit gegenüber neuen Ideen und Konzepten. Auch bei Deutschlands Nachbarn sind flache Hierarchien und regelmäßige Firmenfeiern eher weniger angesagt. Während den Engländern soziales Engagement am wenigsten wichtig ist, landet bei den Niederländern nachhaltiges Handeln an letzter Stelle.
Eine Generation zwischen Wirtschaftskrise und New Work
Frederik Fahning, Mitgründer und Managing Director von Zenjob, kommentiert die Ergebnisse der dritten Gen-Z-Studie: „Unsere Studie zeigt, dass die wirtschaftlichen Entwicklungen die junge Generation alles andere als kaltlassen. Krisenresistente Unternehmen, die einen sicheren Arbeitsplatz bei gleichzeitig flexiblen Arbeitsmodellen anbieten, stehen bei der jungen Generation deshalb hoch im Kurs. Doch damit allein ist es nicht getan: Die Gen Z möchte gefördert und gefordert werden. Sie ist sich ihrer Verantwortung in einer Zeit, in der sich alles – und auch der Arbeitsmarkt – im Wandel befindet, bewusst. Und möchte sich einbringen oder gleich selbst gründen und aktiv werden. Das zeigt sich durch die Bank in allen drei Ländern, in der wir die Studie durchgeführt haben. Unternehmen sollten dieser Generation, die bald die Mehrheit der Bevölkerung ausmacht, Gehör und vor allem das Vertrauen schenken. Nämlich dass sie mit ihrem Tun wirklich einen Unterschied machen und die Zukunft maßgeblich beeinflussen können.“
Zur Methodik der Studie: Zum dritten Mal hat Zenjob in der „Gen-Z-Studie 2022“ Menschen der Generation Z und ihre Ansichten zur Arbeitswelt befragt. Vom 30. Mai bis 6. Juni 2022 nahmen daran 1.001 Vertreter der Gen Z in Deutschland teil. Zum ersten Mal wurden auch Vertreter der Gen Z in Großbritannien (1.000 Teilnehmer) und den Niederlanden (1.001 Teilnehmer) befragt. Zenjob betreibt einen digitalen Marktplatz für Personalvermittlung in Deutschland. Die Plattform bringt Arbeitnehmer mit Nebenjobs zusammen. Jeden Monat werden mehr als 40.000 Arbeitskräfte in Branchen wie Logistik, E-Commerce, Einzelhandel und Dienstleistung eingestellt. (sg)
Lesen Sie auch: Arbeitswelt: Wie Mitarbeiter agil durch die Post-Corona-Zeit kommen
Aufmacherbild: wladimir1804 – Adobe Stock
Teilen Sie die Meldung „Arbeitswelt: Was sich die Gen Z von Arbeitsplätzen wünscht“ mit Ihren Kontakten:
Zugehörige Themen:
Arbeitsplatz, Coronakrise, Human Resources, Kommunikation, Kundenkommunikation, Personal, Social Business, Unified Communication (UC)