03.07.2019 – Kategorie: Cloud Computing
App-Zugriff auf geteilte Speicher im Blick
Viele Workloads teilen Daten, wodurch NAS-Dienste bei einer Cloud-Migration in den Fokus rücken. Viele Unternehmen fragen sich, was in der Cloud besser aufgehoben ist als im eigenen Rechenzentrum. Die Antwort darauf bedarf einiger Vorarbeiten, wie das die Einkaufs-, Rechts- und Fachabteilung gemeinsam die Geschäftsziele abstecken. Im Anschluss sollten Workloads identifiziert und zu katalogisiert werden, die sich in die Cloud verschieben lassen.
Dabei müssen sowohl die Compliance als auch die EU-Datenschutz-Grundverordnung von Anfang an mitgedacht werden. Denn insbesondere im Organisatorischen liegt die Herausforderung bei einer Cloud-Migration. Das technische Abbilden fällt in der Regel dann leicht, birgt jedoch auch einige Aspekte, die Firmen berücksichtigen sollten. Das betrifft beispielsweise den Applikations- und Datenbankbetrieb in virtuellen Umgebungen.
Festplatten als eigenständige Fileserver
Unternehmen betreiben in der Regel dutzende bis hunderte Spezial-Anwendungen, die einen Shared Storage erfordern. Dieser wird als NAS (Network Attached Storage) realisiert, bei dem die Festplatten an keinen Server gebunden sind, sondern als eigenständiger Fileserver auftreten. Der Zugriff erfolgt über Protokolle wie NFS (Network File System) oder die Microsoft-Variante SMB (Server Message Block) sowie CIFS (Common Internet File System), HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und FTP (File Transfer Protocol).
Im Datenbankbetrieb bietet die NAS-Technik die Vorteile, direkt auf Snapshots zugreifen, Backups in Sekundenschnelle erzeugen sowie kürzeres RTO (Recovery Time Object) erzielen zu können. Betreibt ein Unternehmen mehrere Datenbanken, ist es auf Transport Directories angewiesen. Diese sorgen für einen funktionierenden Datenaustausch, indem sie die Daten aus der Datenbank extrahieren und im NAS ablegen. Der geteilte Speicher dient sozusagen als Umschlagplatz für Daten. Wenn Unternehmen dann Datenbanken über NFS in einer virtuellen Umgebung mounten, profitieren sie zusätzlich: Sie können ganz einfach ihren NFS-Share vergrößern oder verkleinern.
On-Premises überzeugen NAS-Dienste durch ihre Eigenschaften und in der Qualität. Wer sich an diesen gewissen Standard gewöhnt hat, will ihn auch in der Cloud nutzen. Diese Erwartung ist verständlich. Allerdings sollten Unternehmen bereit sein, ein paar Kompromisse zu machen – und nicht die gleichen Ansprüche stellen. Deshalb empfiehlt es sich, genauer hinzuschauen und abzuwägen, welche Option für Shared Storage in der Cloud die eigenen Anforderungen am besten erfüllt. Danach wird die Applikation in die Cloud geschoben.
NAS-Dienste der Cloud-Provider
Betrachtet man die großen drei Cloud-Provider Amazon Web Services, Google Cloud Platform und Microsoft Azure, fallen einige Unterschiede im NAS-Service auf. So speichert Amazons EFS (Elastic File System) über NFS, wobei der Dienst etwas höhere Latenzen aufweist. Große Dateien lassen sich komfortabel lesen und schreiben. Beim intensiven Nutzen des NFS-Dienstes und Austausch von kleinen Daten verringert sich die Geschwindigkeit entsprechend. Die Alternative, Daten bei AWS über SMB zu teilen, ist etwas aufwendiger: Möchte ein Unternehmendort Daten über SMB teilen, muss es sich einen Windows-Server provisionieren und diesen als Fileserver einrichten.
Auch Googles NFS-Dienst bringt alles Notwendige für Betrieb, Backup, Recovery und Hochverfügbarkeit mit. Allerdings verzichtet Google auf die SMB-Variante, die Microsoft natürlich bietet. Wer diesen Dienst nutzen möchte, sollte berücksichtigen, dass sich Cloud- und On-Premises-Anwendung unterscheiden. Mit Azure NetApp Files hat Microsoft nun einen eigenen NFS-Dienst eingeführt, der auf dem NAS-Betriebssystem ONTAP von NetApp aufbaut, das On-Premises und in der Cloud läuft. (sg)
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