23.03.2020 – Kategorie: Human Resources
Active Sourcing: 2 mal 5 Tipps für die Suche nach IT-Fachkräften
Active Sourcing bedeutet „aktive Personalgewinnung“ – und die ist in der IT auch dringend erforderlich. Denn in wenigen Wirtschaftszweigen tobt der Kampf um geeignete Bewerber so intensiv wie in der IT-Branche.
Entwickler und Programmierer, IT-Manager oder Berater – all diese Talente werden von Recruitern verzweifelt gesucht. Zahlreiche IT-Jobs finden sich in unzähligen Jobbörsen. Aufgrund des hohen Wettbewerbs ist Active Sourcing im IT-Bereich eine beliebte Akquise-Maßnahme. Mögliche Kandidaten werden regelmäßig von Headhuntern und Personalern kontaktiert. Nicht immer aber stößt die direkte Ansprache durch Active Sourcing in der IT auf Gegenliebe.
Denn aufgrund der hohen Nachfrage neigen High Potentials im IT-Bereich dazu, auf Anfragen von Recruitern negativ oder überhaupt nicht zu reagieren. Man könnte meinen: Die alten Regeln des Recruiting gelten nicht mehr.
Stellt sich die Frage: Welche Active-Sourcing-Strategien sind für Unternehmen, die IT-Fachkräfte suchen, aussichtsreich? Hier sind fünf Tipps für die zwei Phasen des Active Sourcing in der IT:
- Phase 1 des Active Sourcing in der IT: Die Suche nach Kandidaten
- Phase 2 des Active Sourcing in der IT: Die Ansprache von Kandidaten
Die Such-Phase im Active Sourcing von IT-Fachkräften
1. Nutzen Sie beim Active Sourcing in der IT die Netzwerke Ihrer Mitarbeiter
Ihre eigenen Mitarbeiter wissen oft am besten, wer für vakante Positionen in Ihrem Unternehmen in Frage kommt. Voraussetzung für häufige Weiterempfehlungen durch die eigenen Angestellten ist eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Dennoch: Oft herrscht jedoch eine gewisse Scheu, Freunde, Bekannte oder ehemalige Kollegen ins Spiel zu bringen. Teilweise fürchten potenzielle Empfehler, es könne später nicht passen und sie würden dann für die Fehlbesetzung verantwortlich gemacht. Nehmen Sie Ihren Kollegen die Angst durch entsprechende interne Kommunikation. Überlegen Sie, inwiefern sich erfolgreiche Empfehlungen neuer IT-Talente belohnen lassen.
2. Pflegen Sie den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern
Zufriedene Mitarbeiter, die Ihr Unternehmen verlassen haben, sind wertvolle Multiplikatoren. Alumni Relations, die Pflege guter Kontakte zu Ehemaligen, kann das Recruitment erheblich erleichtern. Geeignete Werkzeuge sind beispielsweise regelmäßige Aufmerksamkeiten für ehemalige Mitarbeiter, Mailinglisten, Social-Media-Gruppen sowie Einladungen zu Veranstaltungen Ihres Unternehmens, die Sie an ehemalige IT-Mitarbeiter senden.
Nicht nur Ihr Active Sourcing profitiert davon. Eine solche Strategie stärkt bei hervorragender Umsetzung zugleich ganz allgemein Ihr Employer Branding und erleichtert jegliche Aktivitäten im Bereich des Recruiting.
3. Nutzen Sie Social Media für Active Sourcing in der IT
Netzwerken bei LinkedIn, Xing und Twitter stärkt schnell das Interesse an einem Arbeitgeber. Ideal ist es, wenn sich auf den Plattformen nicht nur ein Sourcer betätigt. Regen Sie intern an, dass eine Active-Sourcing-Strategie für die Online-Netzwerke erstellt wird.
Nicht nur Personalverantwortliche sollten dort unterwegs sein, nicht nur Stellenangebote sollten veröffentlicht werden, sondern auch andere News. Dazu sollte ein Themenplan erstellt werden. Am besten koordinieren Sie auch aktiv, wer Ihre Akteure in den Social Networks sind. Denn Sie bauen langfristige Beziehungen auf und erhöhen die Sichtbarkeit, wenn möglichst viele Einzelpersonen Ihr Business online vertreten. Das vereinfacht die Personalsuche. Ihr Unternehmen wird sichtbarer in der Zielgruppe. Idealerweise steigt so die Zahl der Inbound-Bewerbungen. Online Communities sind eine echte Chance!
4. Etablieren Sie digitales Monitoring
Kaum ein Instrument des Active Sourcing wird so unterschätzt wie das Web-Monitoring. Zwar kennen viele Personalverantwortliche Dienste wie Google Alerts, die es ermöglichen, eine E-Mail zu erhalten, wenn bestimmte Suchbegriffe neu im Web auftauchen. Doch nur wenige HR-Experten setzen bewusst strategisches Monitoring ein, um nach neuen Mitarbeitern Ausschau zu halten.
Dabei geht das verhältnismäßig leicht. Setzen Sie sich mit Fachverantwortlichen zusammen, definieren Sie Suchbegriffe, die es zu beobachten lohnt. Diese Begriffe geben Sie dann in ein Monitoring-Werkzeug Ihrer Wahl ein, selbst der erwähnte, kostenlose Dienst von Google reicht aus. So werden Sie auf kompetente Beiträge potenzieller Mitarbeiter aufmerksam und erfahren als Recruiter, wo sich im Internet kompetente High Potentials tummeln, die Sie gern als Arbeitnehmer gewinnen möchten.
5. Bauen Sie einen Talent-Pool auf und pflegen Sie ihn
Nicht jeder Kandidat kann sofort eingestellt werden. Etablieren und pflegen Sie den Kontakt zu Kandidaten, die zu einem späteren Zeitpunkt in Frage kommen. Active Sourcing wird in einem umkämpften Personalmarkt wie dem der IT leichter, wenn Sie beispielsweise:
- die Genehmigung interessanter Kandidaten einholen, ihre Kontaktdaten zu bestimmten Zwecken zu speichern
- diese Genehmigung nutzen, um den Kontakt über E-Mail-Marketing, klassische Mailings (Print fällt heutzutage wieder auf!) oder über Social-Media-Verbindungen zu pflegen
Die Ansprache-Phase im Active Sourcing von IT-Kandidaten
1. Generieren Sie Inbound-Kontakte mithilfe von Xing und LinkedIn
Xing und LinkedIn eignen sich hervorragend zur Attraktivierung Ihrer Arbeitgebermarke. Zu den geeigneten Maßnahmen zählt beispielsweise das gezielte Veröffentlichen von Fachbeiträgen mit Mehrwert in Gruppen. In solchen Communities lancieren Sie passende Themen, streuen aktuelle Informationen aus Ihren Fachabteilungen ein und motivieren Personen zur aktiven Kontaktaufnahme.
Zudem empfiehlt es sich, bei den Social Networks Arbeitgeberprofile anzulegen. Dort können Sie regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichen, die Ihrem Employer Branding zugutekommen und für Reichweite sorgen. Beziehen Sie, wenn Sie Experten wie Developer suchen, auch Fachportale wie Stack Overflow oder Dribble mit in Ihre Überlegungen ein. Auch dort oder bei allgemeinen Diskussionsportalen wie Reddit können Mitarbeiter Ihres Unternehmens mit externen Fachkräften networken.
2. Vernetzen Sie sich auf Twitter
Schon gewusst? Auf Twitter können Sie besonders einfach netzwerken, da das „Folgen“ eine recht unverbindliche Form der Kontaktaufnahme ist (keine Freundschaftsanfrage, sondern einseitiges „Abonnieren“). Zudem können Sie bei Twitter andere Nutzer in öffentlich sichtbare Listen einordnen und damit auf elegante, unverbindliche und wertschätzende Art und Weise Ihr Interesse zum Ausdruck bringen.
Das wirkt natürlich umso authentischer, wenn die Kontaktaufnahme nicht direkt durch Recruiter, sondern beispielsweise durch Führungspersonen erfolgt.
3. Beziehen Sie IT-Fachleute aus Ihrem Unternehmen in das Active Sourcing ein
Es ist besser, wenn interessante Kandidaten nicht ausschließlich von Personalern angesprochen werden. Das gilt offline und auch online in den Social Networks. Die Chancen auf einen passenden Kontakt steigen, wenn Mitarbeiter aus Ihrem Unternehmen in Social Networks Einblicke in ihre Karriere geben und Kontakt zu möglichen Bewerbern aufnehmen.
Das heißt nicht unbedingt, dass die Fachverantwortlichen ihre externen Kontakte direkt auf eine offene Position ansprechen müssen. Vielmehr geht es darum, dem Unternehmen ein Gesicht zu geben und die Kontaktaufnahme durch den Recruiter vorzubereiten.
4. Wählen Sie den Kontaktweg und den Zeitpunkt bei Direktansprache empathisch
Ohne Zweifel ist das größte Fettnäpfchen beim Active Sourcing die Kontaktaufnahme über den falschen Kanal oder zum falschen Zeitpunkt. Über Social Networks wie Xing und LinkedIn erreichen Sie Wunschkandidaten in der Regel direkt.
Eine Kontaktaufnahme außerhalb der regulären Arbeitszeiten ist zu bevorzugen. Unvermittelte Anrufe mitten am Tag, erst recht im Büro, lösen Unbehagen aus und sollten vermieden werden. Bei der ersten Kontaktaufnahme gilt: so konkret wie möglich, aber so kurz und unverfänglich wie irgend möglich. Drücken Sie Wertschätzung aus und machen Sie ein Gesprächsangebot, bei dem die angesprochene Person selbst bestimmen kann, wann und auf welchem Kontaktweg es weitergeht.
5. Auch eine HR-SEO-Strategie gehört zu Active Sourcing
HR-SEO-Strategie, was versteht man darunter? Warum gehört eine solche Strategie zu Active Sourcing? Die Antwort: Personalabteilungen sollten aktiv an der Sichtbarkeit ihres Unternehmens im Web arbeiten. Das erleichtert jegliches Sourcing ungemein. Erstellen Sie gemeinsam mit Ihren Verantwortlichen aus den diversen IT-Disziplinen Keyword-Listen. Tragen Sie in diese Listen ein, zu welchen Begriffen Ihr Unternehmen gefunden werden soll, wenn potenzielle Bewerber danach suchen.
Realistischer als kurze und umkämpfte Einzelbegriffe sind längere Begriffspaare (Recherche-Ansatzpunkt: Man spricht von sogenannten „Long Tail Keywords“, also weniger umkämpften, spezifischen Begriffspaaren). Dann erstellen Sie passende Inhalte, beispielsweise News auf Ihrer Website, Stellenangebote oder Blogbeiträge.
Sie werden nach einigen Wochen, spätestens Monaten, deutlich mehr Inbound-Bewerbungen erhalten, wenn Sie diese Strategie für „Inbound Active Sourcing in der IT“ kompetent und konsequent umsetzen. Active Sourcing in der IT ist ein vielversprechender Weg zu neuen Talenten. Unterstützen kann Sie dabei auch eine kompetente Personalberatung wie Ratbacher.
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